Hier spricht Edgar Wallace - Der Fall Blackburn by Felix Huby

Hier spricht Edgar Wallace - Der Fall Blackburn by Felix Huby

Autor:Felix Huby [Huby, Felix]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-11-17T05:00:00+00:00


Ein bekannter Unbekannter

Am anderen Morgen saßen um Old Arthurs langen Konferenztisch Chiefinspector Holloway, Horatio McIntire, Timothy Hicksted, Denise und Robert Rowly, Billy und natürlich Arthur Hicksted. Miss Sothebee, die ins Archiv gekommen war, obwohl Sonntag war, was die Glocken von allen Kirchtürmen ringsum verkündeten, servierte Kaffee. Old Arthur hatte Black-Devil-Cakes spendiert – seinen Lieblingskuchen. Schwarzer Teufel hieß er deshalb, weil er aus Kakao, Nüssen, dunklem Nugat und nur ganz wenig Mehl zusammengerührt wurde.

Holloway hatte seine kurzen Beine, die wie immer in karierten Knickerbockern steckten, weit von sich gestreckt und die Hände hinter dem Nacken verschränkt. „Es muss doch herauszubekommen sein, wer diesen Gutenberg spielt!“ sagte er.

Old Arthur sah ihn mit seinem feinsten Lächeln an: „Sie sind dran, Chiefinspector, wir haben herausbekommen, wer die Wallace-Raubdrucke fabriziert.“

„William Blackburn“, bellte der Beamte, „ein kleines Licht.“

„Aber ein begabter Schauspieler“, sagte McIntire.

„Wir suchen keine Schauspieler, sondern Kriminelle“, fuhr ihn Holloway ungnädig an.

„Sind Sie da so sicher?“ fragte Old Arthur.

Alle sahen ihn an. Holloway pflückte seinen Zwicker von der Nase: „Ach Sie meinen …“, er unterbrach sich und schüttelte unwillig mit dem Kopf.

Timothy Hicksted übernahm das Wort: „Ich kann zwar diese Detektivspielerei nicht ausstehen, aber eines kann ich mir doch zusammenreimen: Wenn Dumping gleichzeitig in Lord Tilburys Haus und im Theatersaal gewesen sein soll, muss er einen Doppelgänger haben, oder ein anderer spielt ihn so perfekt, wie Blackburn diesen Geldverleiher, oder wie der unbekannte Darsteller den alten Gutenberg.“

„Lassen Sie Blackburn eigentlich verhaften?“ fragte Old Arthur dazwischen. Holloway verneinte. „Wir beobachten ihn. Wie Sie wissen, wurde er damals verdächtigt, mit John Hensley gemeinsame Sache zu machen. Wenn das stimmt, führt er uns vielleicht auf die Spur des Strolchs – und diese Chance will ich mir nicht wegen ein paar  … äh  … Wallace- Krimis entgehen lassen.“

„Aber da liegt ein wirkliches Verbrechen vor!“ ereiferte sich Old Arthur. „Edgars Name wird in den Schmutz gezogen.“

Holloway winkte geringschätzig ab. „Fassen wir zusammen“, sagte er. „Mason Dumping soll den Lord zweimal belästigt und bedroht haben. Tilbury geriet dadurch so außer sich, dass er auf Dumping schoss. Dass er auf Dumping schoss, ist außer Zweifel. Bezweifelt wird aber, dass Dumping es war, der den Lord  … äh  … bedroht hat. Soweit richtig?“

„Richtig!“ antworteten die anderen im Chor.

Holloway fuhr fort: „Seltsamerweise spielten auch im anderen Fall Drucker und Setzer eine Rolle!“

„Das ist bei Raubdrucken eben so!“ warf Old Arthur ein. „Ich meine nicht ihre Raubdrucke, sondern die zwei flüchtigen Sträflinge und dazu den Mordanschlag auf Hensley, der ist auch noch zu klären. Mordversuch ist Mordversuch, ob nun ein Gewerkschaftschef, ein Verleger oder ein Krimineller das Opfer ist!“

Timothy Hicksted nahm bedächtig das Wort: „Ich kann mich irren, aber ich glaube, dass der Darsteller des Gutenberg so etwas wie eine Schlüsselfigur ist.“

Alle sahen ihn an. Billys Vater hatte seine Augen auf einen unbestimmten Punkt an der Decke geheftet. Er fuhr fort: „Dieser Mann hat Bob mit einem Messer bedroht und verfolgt. Warum? Doch ganz offensichtlich, weil er glaubte, der Junge habe ihn erkannt. Er hatte die Perücke abgenommen, rauchte. Er war noch geschminkt, aber Bob selber sagt ja, dass ihm der Mann in dem Augenblick, da er sich unbeobachtet fühlte, bekannt vorkam.



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